Neukirchen beim Heiligen Blut

Die Legende vom "Heiligen Blut" datiert aus dem Jahre 1422, als der Markt durch den Einfall der Hussiten weitgehend zerstört wurde. Auf einer Anhöhe nahe dem Ort soll sich eine Kapelle befunden haben. 1420, so die Legende, hat eine fromme Bauersfrau das jetzige Neukirchener Gnadenbild aus dem nahegelegenen böhmischen Loucim (Lautschim) vor den Hussiten gerettet haben, nachdem diese dort eingefallen waren.

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts (der Kirchenführer erwähnt als Jahreszahl ca. 1450) ritt an dieser Marienstatue ein hussitischer Reiter vorbei. Nach dreimaligem Versuch, sie in den neben der Kapelle befindlichen Brunnen zu werfen, woraufhin sie immer wieder an dem ursprünglichen Ort auftauchte, versuchte er, ihren Kopf mit sinem Säbel zu spalten, was misslang, und eine blutartige Flüssigkeit zum Vorschein brachte. Nach dem Ende der Hussitenkriege erhielt der Hauptort Neukirchen daher den Beinamen "zum Heiligen Blut".

Als der Hussit weiterreiten wollte, rührte sich das Pferd solange nicht vom Fleck (festgewachsene Hufe), bis sich dieser zum katholischen Glauben bekehrte. Auf einem Votivbild in der Wallfahrtskirche sind vier Hufeisen befestigt, die angeblich vom Pferd des Hussiten stammen. Sein Name soll Krcma gewesen sein; in deutscher Schreibweise und Aussprache ist "Kretschmer" noch heute ein gängiger Familienname in der Umgebung von Neukirchen b. Hl. Blut.